Abenteuer und Entdeckung

„Abenteuer am Ende der Welt“

von Wolfgang Groh-Bourgett
Deutschland/Neuseeland,
 ZDF, 41 Minuten

Das Fjordland Neuseelands  bildet einen der grĂ¶ĂŸten Nationalparks der Erde. Der Regenwald ist  bis heute noch nicht ganz entdeckt. Seine einzigartige Natur kennzeichnen Baumfarne, die nur hier in der Welt zuhause sind. Schon die Maori, die neuseelĂ€ndischen Urbewohner, wussten um die SchĂ€tze des Regenwaldes. Sie suchten in diesen Wassern nach GrĂŒnstein, aus der sie ihre Werkzeuge formten. „Wasser des GrĂŒnsteins“ nannten sie das Land.

Eine Landschaft, die fĂŒr ihre ersten Entdecker nur unter Lebensgefahr zu erreichen war, gekrönt von einem eintausendsiebenhundert Meter hohen Fels: Der „Mitre-Peak“. Der spektakulĂ€re Weg, eine der letzten wilden Landschaften der Erde, wurde zuerst von Quintin Mackinnon entdeckt.

Das Abenteuer beginnt mit einer Schifffahrt ĂŒber den Te Anau See. Ziel ist die Gladewharf, der Bootsanleger am sĂŒdlichen Ende des Sees. Ray ist unserer FĂŒhrer. Mit sechzehn kam er aus England. Erst nach Auckland und dann hier runter in den SĂŒden Neuseelands. Fjordland ließ in nicht mehr los.

„Regen das sind die TrĂ€nen der Trauer, die der Himmel um die Erde weint. Doch wenn sie zusammenfinden, erwĂ€chst aus ihrer Paarung ein grĂŒnes Paradies“. Der junge Farn ist das Sinnbild des sich entwickelnden Lebens, das Symbol der Maori fĂŒr die unendliche Verbundenheit aller Daseinsformen.

Milford, vom Regen geadelt, zeigt sofort sein wahres Gesicht. Es ist das ungeschminkte Antlitz der Natur, eines Abenteuers, das ohne Entbehrung nicht zu haben ist.

Gold, Gold, Gold! Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Nachricht von spektakulĂ€ren Funden im SĂŒden Neuseelands um die Welt. Die MĂ€nner kamen und verwandelten namenlose Weiler in StĂ€dte. GlĂŒck oder UnglĂŒck, Leben und Tod – darĂŒber entschieden bald ein paar Unzen Gold.  Und genauso plötzlich, wie er kam, war der ganze Spuk vorĂŒber. Viele StĂ€dte sahen damals aus wie  Arrowtown. Eine Kleinstadt mit goldener Vergangenheit, oder mehr schon, eine romantische Vision der harten GoldgrĂ€berzeit. Neue HĂ€user wurden im historischen Stil verblendet, dazwischen aber sind einige GebĂ€ude erhalten geblieben. Die meisten davon, ehemalige Banken, waren schon damals sehr sicher konstruiert. 

Goldfunde sind heute selten. Arrowtowns Juweliere leben nicht von AnkĂ€ufen. Jack verkauft Gold. Gold-Nuggets sind bei seinen Kunden besonders beliebt. Doch Jack weiß, dass das Gold noch da ist, richtige Nuggets aber kaum noch zu finden sind.

Die Straße nach Macetown kreuzt 18 mal den Arrow-River, damals Hauptstraße, heute fast vergessen: Macetown ist eine Geisterstadt. Bis in die Bergspitzen grub man nach Gold, kein Quadratmeter wurde ausgelassen. MĂ€nner pumpten Wasser auf den Gipfel,  spĂŒlten das Gold aus dem Stein. Zu den Minen gehören Wasserrechte, die bis heute Bestand haben.

Das Land ist heute im Besitz der Coronet Sheepfarm Station. Nach dem Goldrausch kamen die Schafe und brachten Neuseeland den ersten Wirtschaftsboom. „Braunes“ Gold – bis heute: 3.7 Millionen Menschen und bald 48 Millionen Schafe! Die Farmen sind das RĂŒckrat der neuseelĂ€ndischen Wirtschaft.

Brian , der die Farm „Coronet Sheep Station“ fĂŒhrt, verkörpert nicht nur den Typ des wahren neuseelĂ€ndischen „Southerners“ – er ist es auch. Sein Gesicht ziert die neuseelĂ€ndische Bierwerbung, sein Geld aber macht er mit seiner Hochland-Schaffarm. Seine Merinoschafe produzieren feinstes Garn fĂŒr DĂŒsseldorf und Mailand.


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