Themenabend

„Die Münchner Kammerspiele“

von Wolfgang Groh-Bourgett
ZDFtheaterkanal/3sat, Produzent: Broadview.tv
Deutschland, 30 Minuten

Man sagt, die Münchner täten sich schwer mit Neuem. Das mag sein, wahr ist aber auch, dass die Münchner „ihr“ Theater lieben. Die Kammerspiele sind als Stadttheater fest verhakt in den Herzen dieser Stadt – dicht dran am Publikum über das es so gern auf seiner Bühne richtet. München leuchtet, wenn die Kammerspiele rufen ...

Von Anfang an, seit seiner Gründung, ist das Haus für seine Ensembles berühmt. Durch nun fast ein Jahrhundert der Theaterarbeit zieht ein Geist; eine rote Linie der Theaterarbeit, die Visionen beschwört. Der Erfolg ist verknüpft auch mit dem Namen eines Mannes, der als junger Regisseur von sich reden macht. Otto Falckenberg, Intendant der Kammerspiele von 1917 bis 1944

„Meine Herren, hier wurde ja bisher ganz schön Theater gespielt, aber was wir jetzt machen, das ist etwas ganz anderes“, so begründet Falckenberg den Geist der Kammerspiele, der noch bis heute Gültigkeit hat. Poetischer Realismus nannte Falckenberg, was diesen Geist begründete: Die Auseinandersetzung mit der Gegenwart auf der Bühne. Er inszeniert das Stück „Trommeln in der Nacht“ von Berthold Brecht und verhilft damit dem jungen Dramatiker Brecht zum Durchbruch.

Eigenwillig und kompromisslos inszeniert Brecht bald selbst an den Kammerspielen und entwickelt seinen Stil des „epischen“ Theaters. Zuerst mit wenig Erfolg, doch das soll sich bald ändern.

In den zwanziger Jahren werden mit 0.E Hasse und anderen, in der Wirtschaftskrise unterbezahlten Schauspielern des Kammerspiel-Ensembles, wie Maria Nicklisch oder Elisabeth Flickenschild die Bühne zu einer der besten Deutschlands.

Bald darauf entdeckt Otto Falckenberg Heinz Rühmann. Es ist der Beginn seiner steilen Karriere ...


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