Meisterwerke der Menschheit


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„Tanz zwischen Himmel und Erde“

von Wolfgang Groh-Bourgett
Deutschland//Kambodscha
30min, HD, Deutschland 2007

Der Tanz der Apsaras steht seit jeher in fester Verbindung mit der Macht und dem Ruhm
des Kambodschanischen Königshofes. Jeder der Khmer-Könige wählte Hunderte der schönsten Mädchen seines Volkes aus und ließ sie zum Tanz ausbilden. Sie galten als Himmlische Nymphen, die als Mittlerinnen zwischen Himmel und Erde göttlichen Status genossen. Ihr Repertoire verewigt die Entstehungsmythen Kambodschas. Nach der Legende ist der Tanz so alt wie das Volk der Khmer selbst, denn es waren einst die göttlichen Apsaras, die Botinnen der Götter und Ahnen, um den sich ein ganzer Staat formte: Das Königreich Angkor. Und dort ist ihre Geschichte in Stein gemeißelt. Das entrückte geheimnisvolle Lächeln der Tänzerinnen ist auf unzähligen Reliefs der Tempelanlagen abgebildet. Bis heute ist dieser Tanz wichtigster Teil der kambodschanischen Identitätsfindung. Der Film begleitet das Königliche Ballett -Ensemble von Kambodscha während ihrer Proben und bei ihrem Auftritt auf einer der beeindruckendsten Bühnen der Welt in Angkor Wat. Dabei täuschen die prunkvollen Kostüme über die wahre Situation der Tänzer hinweg. Zwar stammen noch immer viele der Tänzerinnen aus dem Königshaus verwandten Familien, und doch sind sie heute Staatsangestellte, die genauso wie ihre Lehrerinnen weniger als 18 US Dollar im Monat verdienen. Um ihr Überleben zu sichern arbeiten viele nebenher als Schneiderinnen für Hochzeitskleider. Oft gelingt es den Tänzerinnen nicht einmal, das Fahrgeld zu verdienen, um an den Proben des Balletts teilzunehmen. Dabei schafft nur jahrelange regelmäßige Übung die Grundlagen für diesen komplexen, schwerelosen Tanz. Es gilt über tausend verschiedene Handbewegungen und Gesten zu erlernen, eine Ausbildung, die im Kindesalter beginnt. Schon siebenjährige Mädchen müssen vier Stunden am Tag lang und hart unter dem kritischen Blick ihrer Lehrerinnen trainieren. Eine dieser Lehrerinnen, die bis heute noch das königliche Ballett begleiten ist Em Theay. Wie durch ein Wunder hat sie das Regime Pol Pots überlebt, das zwei Millionen Kambodschanern das Leben kostete, darunter fast alle Tänzerinnen des königlichen Balletts.
„Jeden Tag versuchte ich mir eine andere Melodie ins Gedächtnis zu rufen, um mich selbst daran zu erinnern, dass ich diesen Tanz nicht vergessen darf“, erzählt Em Theay, die mit den wenigen überlebenden Tänzerinnen und Musikern nach Ende des Pol Pot Regimes den klassischen Tanz der Apsaras auferstehen ließ. Damit rettete sie das mündlich überlieferte Wissen, das Erbe der kambodschanischen Nation.


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