Meisterwerke der Menschheit

„Malaysia: Der Tanz im Verborgenen“

30 Minuten ZDF/3sat
Film von Norbert Busè
Produktion: Wolfgang Groh

Auf einer improvisierten Bühne, versteckt im undurchdringlichen Regenwald Malaysias, unterrichtet Berkagil seine junge Schülerin Ain in der traditionellen malaysischen Kunstform Mak Yong. Die Tanztradition, die maßgeblich von Frauen bestimmt wird, ist seit Jahren bedroht und deshalb von der UNESCO zum „Meisterwerk der Menschheit“ erklärt worden. Öffentliche Auftritte sind nur noch mit ausdrücklicher Genehmigung der herrschenden islamistischen Partei erlaubt. Das war früher anders: Ains Mutter war Tänzerin im Königshaus Kelantans, im Nordosten Malaysias. Damals wurde die Tradition vom Sultan hochgehalten, die Geschichten über Prinzessinnen und Prinzen gefördert. Improvisierte Dialoge wechselten sich mit gestenreichen Tänzen in prächtigen Kostümen ab, unterstützt von Musik. Heute gibt es keine offiziellen Schulen, keine Bühnen und keine finanzielle Unterstützung, um die Theatertradition des Landes zu bewahren. Die strenggläubigen Moslems im Norden Malaysias sind an der Förderung alter Tanztraditionen nicht interessiert. So übt Ain im Verborgenen für einen Auftritt. Doch sie wird plötzlich krank und hofft, dass die mit dem Mak Yong in Verbindung stehenden Heilungszeremonien sie wieder gesund machen. Ein Schamane wird gerufen und setzt Ain in Trance.

Der Film erzählt die Geschichte der jungen Ain und ihrer Mutter, die gegen alle Widerstände um den Erhalt dieser einzigartigen asiatischen Tanzform kämpfen und für den Erhalt des Vermächtnisses ihrer eigenen Kultur viele Opfer in Kauf nehmen.

Seit 2003 stellt die UNESCO neben Bauwerken und Naturstätten auch immaterielle Weltkulturgüter unter ihren Schutz. Die Reihe „Meisterwerke der Menschheit“ stellt sechs von ihnen vor.


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